Datenvertrauen und Innovation: Highlights vom FBDC-Tag im TechQuartier

Innovation ist der Schlüssel zu Fortschritt und Wandel. In einer Zeit, in der die digitale Transformation alle Bereiche unseres Lebens durchdringt, ist es von entscheidender Bedeutung, die neuesten Technologien und Ideen zu erkunden, die unsere Zukunft gestalten werden. Genau das stand im Mittelpunkt des jüngsten FBDC-Tags, einer Veranstaltung, die das Beste aus der Welt der Dateninnovation und des Technologieökosystems zusammenbrachte.

Der zweite FBDC-Tag im TechQuartier war reich an Einblicken und Möglichkeiten, die neuesten Entwicklungen in der Forschung des safeFBDC und angrenzenden Themenfeldern zu entdecken. Neben inspirierenden Präsentationen und Diskussionen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, tiefer in die verschiedenen Use Cases des FBDC-Projekts einzutauchen. Diese wurden zunächst kurz gepitcht und konnten sodann an Marktständen mit informativen Postern genauer erkundet werden. Von der effizienten Integration von ESG-Daten in Finanzanalysen bis hin zur Schaffung stabiler Lieferkettenfinanzierungsmodelle – die Projekte boten Einblicke in die Zukunft der Datenanwendung und -nutzung. 

Im Gespräch mit den Teams hinter den Use Cases wurde deutlich, dass diese Projekte weit über die Veranstaltung hinausgehen und das Potenzial haben, die Art und Weise, wie Daten in verschiedenen Branchen genutzt werden, grundlegend zu verändern. Dabei geht es nicht nur um die Verbesserung bestehender Prozesse, sondern auch um die Schaffung neuer Möglichkeiten und die Steigerung der Wertschöpfung durch Daten.

Neben den faszinierenden Use Cases gab es auch Gelegenheit, sich über EuroDaT, den Datentreuhänder, zu informieren. EuroDaT spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Datenhoheit und -sicherheit. Als konkretes Beispiel präsentierte Dr. Alexander Alldridge den Use Case zur Geldwäschebekämpfung. Hier geht es darum, komplexe Aktivitätsnetzwerke auf Basis verbundener Daten zu erforschen und KI-gesteuerte Erkennungsmodelle zu entwickeln. 

Paneldiskussion: Visionen und Plattformen der Use Cases

Transkript des Panels

Alice Bucher | TechQuartier: Wie sieht es für euren Use Case aus, jetzt nach Projektende von safeFBDC? Was braucht ihr für eine Verstetigung? Was braucht ihr, was für Perspektiven habt ihr für euren Use Case?

Gerdhard Schipp | Fraunhofer IML: Wir müssen noch ein bisschen weiterarbeiten, unseren Demonstrator etwas weiter ausbauen, damit wir alles ordentlich zeigen können. Es soll fertig sein. Und dann brauchen wir nur noch ein paar ordentliche Kunden. Data Spaces, Wertschöpfungnetzwerke, die wir mit den Themen beglücken können. Ich glaube, dass das, was wir machen, dass wir Produktionsdaten nutzen, um Rechnungsdaten zu produzieren, dass das schon gut ist und dass das in zukünftigen Wertschöpfungsnetzwerken auch extrem relevant sein wird. Die Daten sind dann aber nur der erste Schritt. Das ist der erste Datenpool, um Analysen zu fahren. Wenn ich dann wirklich sinnvoll etwas erreichen will mit den Daten, muss ich natürlich weitergehen. Wenn ich weitergehe, komme ich über Diagnostik, über Predictive Analysen bis hin zu empfehlenden Analysen. Und spätestens an der Stelle werden wir wieder sehr starken Kontakt zu einer EuroDaT bekommen oder zu einem safeFBDC, weil wir an der Stelle sowohl Datenlieferanten als auch Daten-Consumer haben werden, möglicherweise sogar Unternehmen, die Services werden Unternehmen brauchen, die KI-Services bereitstellen können. Und spätestens an der Stelle werden wir wieder sehr eng an das Projekt anknüpfen.

Alice Bucher | TechQuartier: Anton, bei euch gibt es schon relativ konkrete Pläne. Kannst du etwas dazu erzählen?

Anton Nickel | Deutsche Börse: Wir haben zum Glück schon die ersten Schritte in die Richtung gemacht. EuroDaT hat es ja gezeigt und sowohl spotixx als auch Hawk:AI arbeiten intensiv an einem ersten kostenfreien Modell für die Banken. Es wird diskutiert, wie das Ganze kommerzialisiert werden kann. Aber wenn wir den ersten Schritt gemacht haben, wird es mit Sicherheit weitere Diskussionen geben, wie wir weitere Algorithmen, weitere Services für die Banken anbieten können. Vielleicht in einer Premium-Version, vielleicht mit weiteren Analysen. Da wird es mit Sicherheit viel Diskussion noch geben. Und natürlich ist es wichtig, weitere Banken für das ganze Thema zu gewinnen. Je mehr Banken mitmachen, desto effizienter wird das Ganze. Und es wird auch Lobbyarbeit auf uns warten, weil die Gesetze aktuell nicht für die Art von Datenaustausch ausgelegt sind, die wir jetzt ermöglichen können. Aber wir hoffen, dass die Gesetzgeber nachziehen und uns weitere Möglichkeiten geben.

Alice Bucher | TechQuartier: Christian, wie sieht es bei eurem Use Case aus? Wie geht es jetzt weiter bis zum Projektende und darüber hinaus?

Christian Haas | Frankfurt School of Finance: Wir arbeiten ja schon mit EuroDaT zusammen, auch mit den Kolleginnen und Kollegen von d-fine. Da gibt es auch dieses Tool MiNaBo*, da sind wir im Austausch mit verschiedenen Banken. Und im Kern geht es da um Nachhaltigkeitsdaten, die ja an Bedeutung immer mehr gewinnen und jetzt schon haben, dass man die eben breit einsammeln kann und für verschiedene Finanzmarktakteure zugänglich machen kann. Ganz speziell haben wir natürlich auch eine der Anwendungen, das Schätzen von Emissionsdaten speziell für kleinere und mittelständische Unternehmen. Da hoffen wir natürlich, dass wir möglichst schnell auch innerhalb des Projekts noch Fortschritte machen können, sodass wir eben aus der Realwirtschaft Daten erheben und die dort einfügen können. Aber natürlich ist es ein großer Koordinationsbedarf, weil es aktuell noch keinen etablierten Standard gibt, welche Daten eingesammelt werden müssen. Und auf der anderen Seite natürlich auch die ganze Struktur so aufzusetzen, dass die Daten eben sicher verwaltet werden und dann weitergegeben werden können. Das ist auch eine große Herausforderung, und wir denken, dass wir schrittweise vorgehen können. Zuerst Daten, die öffentlich zugänglich gemacht werden können, und dann zu sensitiveren Daten fortschreiten. Das wird in der nächsten Zeit betrieben und wir hoffen, dass wir schnell vorankommen.

Alice Bucher | TechQuartier: Kai, du hast an einem Ökosystem für safeFBDC gearbeitet. Was braucht es aus deiner Sicht, damit dieses umgesetzt werden kann?

Kai Niklas | SAP Fioneer: Wir haben die technische Basis gelegt und verschiedene Dinge evaluiert, sowohl technisch als auch organisatorisch. Wie können Unternehmen miteinander Daten austauschen, und wie kann die Datenverarbeitung sicher erfolgen? Wir haben Demonstratoren entwickelt und evaluiert. Jetzt brauchen wir Entscheidungen, wie wir organisatorisch weitermachen wollen. Brauchen wir einen Verein? Oder arbeiten wir mit einem bestehenden Ökosystem zusammen? Oder nutzen wir EuroDaT? Es gibt verschiedene Optionen.

Alice Bucher | TechQuartier: Peter, kannst du uns ein bisschen was zur Verstetigung anderer Projekte im Kontext von EuroDaT und Gaia-X erzählen?

Peter Neu | TechQuartier: Wir haben ein Konzept erarbeitet, wie solche Verstetigungen angegangen werden können, das ähnlich zu anderen Projekten ist. Es ist wichtig, eine Plattform für die Fortführung dieser Zusammenarbeit zu schaffen. Die Ideen und die Freude an der Zusammenarbeit müssen weitergetragen werden. Es gibt eine Struktur, die sich bewährt hat, und je mehr Use Cases kommen, desto schneller werden die Governance-Fragen aufkommen. Ich bin zufrieden und glaube, dass das zusammenwachsen wird.

Alice Bucher | TechQuartier: Herr Alldridge, EuroDaT hat sich von einem Forschungsprojekt zu einer GmbH, die aktuell in Gründung ist, entwickelt. Was war wichtig auf diesem Weg?

Alexander Alldridge | EuroDaT: Es war wichtig, von Anfang an die Perspektive zu haben, dass wir eine operative Gesellschaft gründen wollen. Wir mussten praktikable Lösungen für juristische und organisatorische Fragen finden. Das bestehende Team hatte eine starke gemeinsame Vision, die uns geholfen hat, diese Herausforderungen zu meistern. Jetzt sind wir auf einem guten Weg und haben die Finanzierung gesichert. Wir sind optimistisch, dass wir in Zukunft weiterwachsen können und noch mehr Akteure aus der Datentechnologiebranche für EuroDaT gewinnen können.

Alice Bucher | TechQuartier: Vielen Dank. Herr Alldridge, können Sie uns bitte erzählen, welche wichtigen Schritte notwendig waren, um EuroDaT von einem Forschungsprojekt zur Gründung einer GmbH zu entwickeln?

Alexander Alldridge | EuroDaT: Von Anfang an war unsere Absicht, eine operative Gesellschaft zu gründen. Im Forschungsvorhaben haben wir praktikable Lösungen für juristische und organisatorische Fragen entwickelt. Das bestehende Ökosystem von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die an der Umsetzung einer neuen Dateninfrastruktur interessiert sind, war entscheidend. Politische Unterstützung spielte ebenfalls eine wichtige Rolle.

Alice Bucher | TechQuartier: Gibt es konkrete Pläne für zukünftige Use Cases auf EuroDaT? Wie sehen Sie die Entwicklung der EuroDaT GmbH in sechs bzw. 18 Monaten?

Alexander Alldridge | EuroDaT: Wir wünschen uns, dass der aktuelle Use Case erfolgreich läuft und sich weiterentwickelt. In sechs Monaten hoffen wir auf zusätzliche Use Cases und in 18 Monaten auf Use Cases in anderen Branchen, insbesondere im Bereich ESG, Medizin und Industrie.

Alice Bucher | TechQuartier: Anton und Christian, wie war der Entscheidungsweg für die Verstetigung eures Use Cases über EuroDaT?

Anton Nickel | Deutsche Börse: Für uns war es der logische Schritt, da wir eine sichere Infrastruktur benötigten und die Unterstützung der Regierung wichtig war. Die Tatsache, dass EuroDaT dem Land Hessen gehört, gab uns Sicherheit.

Christian Haas | Frankfurt School of Finance: Wir haben früh erkannt, dass wir für die Einbindung zusätzlicher Daten eine Lösung benötigen. Die Zusammenarbeit mit EuroDaT war für uns der richtige Schritt, auch wenn es technisch anspruchsvoll ist.

Alice Bucher | TechQuartier: Jetzt zur Abschlussrunde. Bitte fassen Sie in drei bis vier Worten zusammen, was für die Zukunft Ihres Projekts wichtig ist.

Peter Neu | TechQuartier: Ich denke, ich fand diese Gruppe hat sehr viel Freude gemacht und diese Zusammenarbeit, und ich würde mir wünschen, dass es eine Plattform gibt, wo das fortgesetzt werden kann. Das wäre für mich das Wichtigste, dass das passiert und die Ideen aufgegriffen werden können.

Alice Bucher | TechQuartier: Also sind deine drei Worte Gruppe, Plattform, Ideen – und die Leute!

Gerhard Schipp | Fraunhofer IML: Ich glaube, wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns und brauchen noch eine Menge Zeit, um an allen Ecken und Enden die Bereitschaft zu pushen, Daten zu teilen. Das ist, wo man hinhört, in allen Projekten ein Thema. Und das wird auch ein Thema in Initiativen wie Catena-X, Manufacturing-X sein. Das sind Unternehmensdaten; wenn Unternehmen dann Finanzdaten teilen sollen, sind sie nochmal pingeliger und zurückhaltender, und wenn Banken Daten ihrer Kunden in irgendeiner Form verarbeiten wollen, wird es nochmal schwieriger. Darauf müssen wir uns einfach einstellen. Ich finde, dass eine tolle Lösung präsentiert sowohl das, was EuroDaT macht, als auch das, was Kai entwickelt hat für das safeFBDC. Und insofern bin ich optimistisch, dass da etwas Tolles draus wird. Aber es wird definitiv noch ein bisschen dauern.

Alexander Alldridge | EuroDaT: Ja, das ist ein gutes Stichwort. Ich denke, der lange Atem ist auf jeden Fall wichtig, und insofern kann ich das unterstreichen, was die beiden Vorredner gesagt haben. Ja, Engagement sozusagen, da gegen diese Widerstände zu arbeiten, würde ich mir wünschen, dass das so erhalten bleibt. Das hat es auf jeden Fall hier in diesen für uns letzten anderthalb Jahren, für euch in den letzten zweieinhalb Jahren gegeben, soweit ich das sehen konnte. Unheimlich viel Engagement, Bereitschaft, sich richtig reinknien in diese schwierigen Themen und da auch nicht locker zu lassen. Und das wünsche ich mir auch für die Zukunft.

Anton Nickel | Deutsche Börse: Kontinuierliche Bereitschaft der Banken tatsächlich. Wie schon häufig gesagt wurde, wir haben einen langen Weg auch immer noch vor uns. Ja, ich sehe sehr, sehr viel Interesse von Start-ups über auch bei uns hier in der Runde natürlich die Themen voranzutreiben. Aber es steht und fällt natürlich am Ende mit dem Kunden. Wir können die besten Services liefern. Wir können die besten Plattformen bereitstellen. Am Ende müssen die Banken das Interesse haben und die Bereitschaft zeigen, diese auch zu nutzen. Und dann werden wir auch mit etwas Positivem rauskommen.

Kai Niklas | SAP Fioneer: Ich versuch mal mit drei Worten: Mut, Wille, Commitment, also den Mut tatsächlich auch neue Wege beschreiten zu wollen und nicht nur bestehende analoge Prozesse in digitale Form zu kippen, sondern tatsächlich auch neue Wege gehen zu wollen. Und da sind wir beim Willen, das auch echt zu wollen und nicht nur zu sagen und daneben auch das Commitment. Tatsächlich, das hat man gesehen bei Catena-X, das lief auf C-Level, da waren 500 Entwickler am Start und haben da tatsächlich was hingestellt. Das fehlt uns tatsächlich.

Christian Haas | Fraunhofer IML: Ich kann mich praktisch hier nur anschließen. Deswegen kann ich’s kurz machen.

Anton Nickel | Deutsche Börse: Ich wollte noch einen kleinen Teil hinzufügen, zu dem hier relativ wenig gesagt wurde, und zwar, dass der Erfolg, den wir jetzt in den einzelnen Use Cases hatten, auch zum Großteil daran liegt, dass eine sehr große Kooperation zwischen den durchaus sehr, sehr unterschiedlichen Use Cases hier stattgefunden hat. Also Kai kann das bestätigen, wie wir lange, lange, lange bei safeFBDC Workstream drei mit dem Geldwäschebekämpfung diskutiert haben, unter welchen Bedingungen wir überhaupt Daten teilen können und von der Infrastruktur am Anfang gar keine Ahnung hatten und dann sehr viele Projekte machen mussten und verschiedene Infrastrukturen ausprobieren mussten, zum Beispiel das Multi Party Computing, erinnere ich mich noch, war ein Riesending damals. Wir hatten zwar die Algorithmen, aber nichts sonst. Und auch die Partnerschaft mit EuroDaT war eigentlich nicht ohne Weiteres eine Selbstverständlichkeit. Das war schon ziemlich viel Arbeit. Und dann noch mal danke, dass das so gut funktioniert hat.

Alice Bucher | TechQuartier: Das kann ich nur bestätigen. Dafür würde ich jetzt auch mal klatschen, oder? Gibt es sonst noch Fragen oder Anmerkungen, Herr Alldridge?

Alexander Alldridge | EuroDaT: Ja, ich würde dann aber den Dank auch zurückgeben, weil ohne die Initiative aus safeFBDC heraus hätten wir diesen Case nicht. Und das ist schon ein sehr, sehr großer Mehrwert. Also insofern Applaus an euch alle.

Alice Bucher | TechQuartier: Sehr schön, alles klar, dann euch noch mal vielen, vielen Dank!

Peter Neu | TechQuartier: Ich möchte auch noch danken. Jetzt aber nicht EuroDaT, sondern dir, Alice, und auch dir, Paula, und auch der Melli dahinten, die das alles hier organisiert haben. Ganz toll. Vielen herzlichen Dank. Alles, was ihr hier seht, waren die drei. Ich habe da keinen Anteil dran. Das war ganz toll. Vielen Dank.

Alice Bucher | TechQuartier: Gerne und Dankeschön. Dann sage ich jetzt auch noch mal Danke euch allen, dass ihr heute hier wart. Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir sehen uns allerspätestens in Person wieder am 7. Dezember. Da haben wir unser ganz großes offizielles Abschluss-Event vom safeFBDC. Es ist jetzt noch ein bisschen hin, aber wir alle wissen, die Zeit vergeht schneller als man denkt. Deswegen seid ihr jetzt schon mal herzlich eingeladen. Es folgt natürlich noch die offizielle Einladung. Dann vielen, vielen Dank und noch einen schönen Abend und viel Spaß beim Netzwerken.

* „MiNaBo“, kurz für Mittelstand-Nachhaltigkeits-Box 
Kunden, Geschäftspartner, Behörden und Kreditinstitute werden zukünftig von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) regelmäßig unterschiedliche Umwelt- und Sozialkennzahlen abfragen. Die verschiedenen Anfragen zu bedienen, bedeutet für den Mittelstand einen hohen zeitlichen Aufwand. Hinzu kommt die Herausforderung für die KMU, die teilweise sensiblen Daten zum richtigen Zeitpunkt sicher an Berechtigte übermitteln zu müssen. Aus Sicht der Kreditinstitute besteht derzeit das Problem, die Daten in einer hohen Qualität zu erhalten. Durch eine Vielzahl mehr oder weniger unterschiedlicher Fragebögen der Kreditinstitute und kommerzieller Anbieter ist dies derzeit nicht gegeben.

Die Lösung dieser Probleme stellt ein standardisierter Fragebogen dar, der von den KMU zentral ausgefüllt wird und deren Weitergabe an die jeweiligen Kreditinstitute, Verbände oder Behörden über ein neutrales Daten-Ökosystem erfolgt. Die notwendigen Voraussetzungen dafür schafft die Applikation MiNaBo (Mittelstands-Nachhaltigkeits-Box). In Zusammenarbeit mit Kreditinstituten wird ein einheitlicher Nachhaltigkeits-Fragebogen speziell für KMU erarbeitet und stetig weiterentwickelt. Der Fragebogen besteht hierbei aus möglichst wenigen, durch das KMU leicht zu beantwortenden Fragen z. B. nach Energieverbrauch. Auf der anderen Seite sind aber alle relevanten Informationen enthalten, die die Finanzwirtschaft zur Erfüllung ihrer Vorgaben benötigt.

Die erhobenen Daten werden in sogenannten Daten-Schließfächern beim Datentreuhänder EuroDaT abgelegt. Über eine einfache Web-Applikation bestimmt das KMU, wer die hinterlegten Daten einsehen darf. EuroDaT stellt sicher, dass es keinen unbefugten Zugriff Dritter gibt und umgekehrt die berechtigten Kreditinstitute jederzeit die aktuellen Daten erhalten. EuroDaT als neutraler Datendienstleister und Gesellschaft des Landes Hessen stellt die vertragskonforme Nutzung der Daten sicher.